Was Lebensmittelkonzerne nicht wollen dass du weißt: Dieser künstliche Süßstoff in 17 von 20 Riegeln erhöht dein Sterberisiko

Wer im Supermarkt nach einem schnellen Snack für zwischendurch greift, möchte sich oft bewusst ernähren. Proteinriegel mit Aufschriften wie „natürlich“, „proteinreich“ oder „mit Ballaststoffen“ suggerieren eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten. Doch ein genauer Blick auf die Zutatenliste offenbart häufig eine andere Realität: Hinter kryptischen E-Nummern und komplizierten chemischen Bezeichnungen verbergen sich Zusatzstoffe, die mit der versprochenen Natürlichkeit wenig gemein haben.

Die Illusion vom gesunden Riegel

Die Regale quellen über vor Riegeln, die als Fitnesssnack, Energielieferant oder Mahlzeitenersatz beworben werden. Verpackungsdesigns in Erdtönen mit Bildern von Nüssen, Früchten und Getreide vermitteln Frische und Ursprünglichkeit. Untersuchungen zeigen jedoch, dass fast alle Riegel stark verarbeitete Produkte der Industrie sind. Der Großteil besteht aus isolierten Proteinen, die mit zahlreichen Zusatzstoffen wie Feuchthaltemitteln, Emulgatoren, Aromen, Füllstoffen und Süßstoffen angereichert sind.

Das Problem beginnt dort, wo Hersteller diese Substanzen nicht transparent kommunizieren. Während auf der Vorderseite mit Begriffen wie „ohne künstliche Aromen“ geworben wird, finden sich auf der Rückseite dennoch zahlreiche Zusatzstoffe, die für Laien schwer einzuordnen sind. Bei Tests von 20 beliebten Schokoladen-Proteinriegeln enthielten sämtliche Produkte eine beachtliche Anzahl an Zusatzstoffen, die verschiedene Funktionen erfüllen: Sie verlängern die Haltbarkeit, optimieren die Konsistenz, intensivieren den Geschmack oder verbessern das Aussehen.

E-Nummern und das Versteckspiel mit der Transparenz

Die europäische Zulassungsnummer für Lebensmittelzusatzstoffe, besser bekannt als E-Nummer, sollte eigentlich für mehr Klarheit sorgen. In der Praxis bewirkt sie jedoch häufig das Gegenteil. Während E 300 beispielsweise nichts anderes als Vitamin C bezeichnet, klingen andere Nummern wie E 476 oder E 481 deutlich weniger vertrauenerweckend. Hersteller nutzen diese Unsicherheit gezielt aus, indem sie auf die nüchternen Codes setzen statt auf verständliche Bezeichnungen. Das macht die Zutatenliste unleserlich und schreckt viele Verbraucher davon ab, sich intensiver damit auseinanderzusetzen.

In Schokoladen-Proteinriegeln begegnen Konsumenten regelmäßig bestimmten Stoffgruppen, die verschiedene Zwecke erfüllen. Emulgatoren und Stabilisatoren sorgen dafür, dass sich Fett und Wasser verbinden und die Konsistenz gleichmäßig bleibt. Lecithine oder Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren finden sich in fast jedem zweiten Riegel. Da Riegel aus einer klebrigen Masse isolierter Proteine bestehen, werden diese Zusatzstoffe systematisch zur Konsistenzoptimierung eingesetzt. Feuchthaltemittel wie Glycerin und Sorbit verhindern, dass der Riegel austrocknet und hart wird. Sie garantieren die weiche, kaubare Textur, die Konsumenten erwarten.

Besonders problematisch sind synthetische Süßstoffe wie Sucralose, die in 17 von 20 getesteten Riegeln nachgewiesen wurden. Obwohl dieser künstliche Süßstoff keine Kalorien enthält, wird er in Studien mit gesundheitlichen Risiken wie einem gestörten Mikrobiom und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Die Weltgesundheitsorganisation warnt, dass bei regelmäßigem Konsum solcher Süßstoffe sogar ein erhöhtes Sterberisiko besteht. Säuerungsmittel wie Citronensäure beeinflussen den pH-Wert und damit Geschmack sowie Haltbarkeit, während Überzugsmittel wie Schellack oder Carnaubawachs die Riegel glänzen lassen und vor Feuchtigkeit schützen.

Technische Begriffe als Tarnung

Neben E-Nummern verwenden Hersteller gerne wissenschaftlich klingende Bezeichnungen, die dem Durchschnittsverbraucher nichts sagen. Hydrolysierte Proteine, modifizierte Stärke oder Maltodextrin klingen nach Labor statt nach Natur. Dabei handelt es sich um stark verarbeitete Zutaten, die mit den Rohstoffen nur noch entfernt verwandt sind. Besonders problematisch wird es bei minderwertigen Proteinen. Neben hochwertigen Eiweißen wie Molkenprotein oder Sojaprotein wurden in Tests auch Gelatine und Kollagenhydrolysat nachgewiesen. Diese minderwertigen Proteine werden aus tierischen Schlachtabfällen gewonnen und besitzen eine niedrige biologische Wertigkeit.

Besonders perfide wird es, wenn natürlich klingende Begriffe verwendet werden, die dennoch für industriell hergestellte Substanzen stehen. Natürliches Aroma beispielsweise muss keineswegs aus der abgebildeten Frucht stammen, es kann biotechnologisch hergestellt oder aus völlig anderen natürlichen Quellen gewonnen werden. Ein Erdbeeraroma darf als natürlich bezeichnet werden, auch wenn es aus Holzspänen extrahiert wurde. Tests zeigen, dass alle 20 untersuchten Riegel Aromastoffe enthielten, oft ohne klare Deklaration ihrer Herkunft. Phrasen wie ’natürlich‘ täuschen Verbraucher systematisch über den tatsächlichen Verarbeitungsgrad.

Die Grauzone der Deklaration

Die gesetzlichen Vorgaben zur Kennzeichnung von Lebensmitteln sind zwar grundsätzlich streng, lassen aber Spielräume, die manche Hersteller geschickt nutzen. Ein beliebter Trick betrifft die Angabe von Zucker. Statt eine große Menge Zucker als erste Zutat anzugeben, verwenden Hersteller mehrere verschiedene Zuckerarten in kleineren Mengen, etwa Glukosesirup, Invertzuckersirup, Honig und Dextrose. In der Zutatenliste, die nach Gewicht sortiert sein muss, erscheint dann keine dieser Zuckerarten an vorderster Stelle, obwohl die Gesamtmenge an Zucker beträchtlich sein kann.

Die bloße Anwesenheit von Zusatzstoffen macht ein Produkt nicht automatisch bedenklich, denn alle zugelassenen E-Nummern haben Sicherheitsprüfungen durchlaufen. Problematisch wird es jedoch aus mehreren Gründen. Die massive Verwendung von Zusatzstoffen widerspricht dem Versprechen von Natürlichkeit, mit dem viele Riegel beworben werden. Konsumenten, die bewusst zu solchen Produkten greifen, werden in ihrer Erwartungshaltung enttäuscht. Studien zeigen zudem, dass bestimmte Zusatzstoffe nicht nur bei empfindlichen Personen Probleme verursachen, sondern bei regelmäßigem Konsum auch bei der Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Risiko mit sich bringen.

Worauf beim Kauf zu achten ist

Konsumenten sind der Kennzeichnungspraxis nicht hilflos ausgeliefert. Mit einigen Strategien lässt sich die Spreu vom Weizen trennen. Die Zutatenliste zu studieren ist der wichtigste Schritt: Je kürzer und verständlicher, desto besser. Wenn mehr als die Hälfte der Zutaten nicht auf Anhieb erkennbar ist, sollten Alarmglocken läuten. Besonders auf Kollagenhydrolysat und Gelatine als Hinweise auf minderwertige Proteinquellen sollte geachtet werden. Die Reihenfolge der Zutaten ist ebenfalls aufschlussreich, denn die ersten drei bis fünf Zutaten machen mengenmäßig den Großteil des Produkts aus.

Produkte mit synthetischen Süßstoffen wie Sucralose sollten gemieden werden, da wissenschaftliche Studien und die Warnung der Weltgesundheitsorganisation auf erhebliche Gesundheitsrisiken bei regelmäßigem Konsum hinweisen. Werbebotschaften wie „natürlich“ oder „clean“ sind nicht geschützt und bedeuten nicht automatisch frei von Zusatzstoffen. Tests zeigen, dass selbst Produkte mit solchen Aufschriften hochverarbeitet sein können. Verschiedene Apps ermöglichen das Scannen von Barcodes und liefern Informationen zu Zusatzstoffen und deren Bewertung. Ökologisch hergestellte Produkte dürfen nur eine begrenzte Anzahl von Zusatzstoffen enthalten, die Liste ist deutlich kürzer als bei konventionellen Lebensmitteln.

Transparenz als Lösung

Hersteller sind gefordert, ehrlicher zu kommunizieren und die Kluft zwischen Marketingversprechen und tatsächlicher Zusammensetzung zu schließen. Eine verständliche Deklaration, die nicht nur den gesetzlichen Mindestanforderungen genügt, sondern Verbrauchern wirklich hilft, wäre ein wichtiger Schritt. Die Verwendung von minderwertigen Proteinen aus Schlachtabfällen bei gleichzeitiger Bewerbung als hochwertiger Fitness-Snack ist irreführend. Auch die Politik könnte durch strengere Vorgaben für Werbeaussagen und klarere Kennzeichnungspflichten für mehr Transparenz sorgen.

Verbraucher wiederum können durch ihr Kaufverhalten Druck ausüben. Wer Produkte mit unübersichtlichen Zutatenlisten meidet und stattdessen zu transparenteren Alternativen greift, sendet ein klares Signal an die Industrie. Der Griff zum vermeintlich gesunden Riegel endet oft in einer Enttäuschung für alle, die Wert auf natürliche Zutaten legen. Hinter ansprechenden Verpackungen und vollmundigen Versprechen verbergen sich häufig hochverarbeitete Produkte mit zahlreichen Zusatzstoffen, die eine vollwertige Mahlzeit nicht ersetzen können. Nur wer genau hinschaut, die Zutatenliste kritisch prüft und sich nicht von Marketingbotschaften blenden lässt, kann informierte Entscheidungen treffen.

Wie viele Zusatzstoffe hat dein letzter Proteinriegel?
Keine Ahnung hab nie nachgeschaut
Unter 5 war okay
Über 10 war erschreckend
Ich esse keine Riegel mehr
Nur selbstgemachte Snacks für mich

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