Wer kennt das nicht: Man möchte sein iPhone auf den neuesten Stand bringen, doch plötzlich erscheint die frustrierende Meldung „Softwareaktualisierung fehlgeschlagen“. Statt des erwarteten iOS-Updates starrt man auf eine Fehlermeldung, die einen ratlos zurücklässt. Apple-Geräte gelten zwar als zuverlässig, doch auch beim iPhone kann der Update-Prozess manchmal ins Stocken geraten. Bevor ihr jetzt in Panik geratet oder den Apple-Support anruft, gibt es einige bewährte Lösungsansätze, die in den meisten Fällen funktionieren.
Warum scheitern iPhone-Updates überhaupt?
Apple-Updates sind eigentlich so konzipiert, dass sie reibungslos funktionieren – theoretisch. In der Praxis können jedoch verschiedene Faktoren dazu führen, dass die Aktualisierung ins Stocken gerät oder komplett abbricht. Die häufigsten Übeltäter sind dabei nicht etwa mysteriöse Software-Bugs, sondern ganz banale Probleme: zu wenig Speicherplatz, eine instabile Internetverbindung oder ein schwacher Akku. Das Gute daran? Diese Probleme lassen sich meist mit wenigen Handgriffen beheben.
Die Akkuproblematik: Unterschätzter Faktor
Apple hat aus gutem Grund eine Sicherheitssperre eingebaut, die Updates bei niedrigem Akkustand verhindert. Ein iPhone, das sich mitten in einem kritischen Update-Prozess abschaltet, könnte das Betriebssystem beschädigen und im schlimmsten Fall das Gerät unbrauchbar machen. Deshalb solltet ihr vor dem Update sicherstellen, dass der Akku mindestens zur Hälfte geladen ist.
Noch besser ist es natürlich, das iPhone während des gesamten Aktualisierungsvorgangs am Ladekabel zu lassen. So vermeidet ihr böse Überraschungen und das Update kann in Ruhe durchlaufen. Bei älteren iPhone-Modellen mit schwächelndem Akku ist dieser Punkt besonders wichtig – hier kann die Akkuanzeige manchmal trügerisch sein.
WLAN statt mobiles Netz: Warum die Verbindung entscheidend ist
iOS-Updates können mehrere Gigabyte groß sein und erfordern eine stabile WLAN-Verbindung. Eine stabile WLAN-Verbindung bleibt die sicherste Option für den Download größerer Systemaktualisierungen. Mobilfunkverbindungen können schwanken, besonders wenn ihr euch bewegt oder in Gebieten mit schwachem Empfang unterwegs seid.
Überprüft vor dem Update, ob eure WLAN-Verbindung stabil ist. Ein schneller Test: Öffnet YouTube oder eine andere Streaming-Plattform und schaut, ob Videos ohne Ruckeln laden. Steht ihr direkt neben dem Router? Perfekt. Befindet ihr euch am anderen Ende der Wohnung, könnte ein Ortswechsel Wunder wirken. Manchmal hilft es auch, den Router kurz neu zu starten, bevor ihr das Update angeht.
Speicherplatz schaffen: Der wichtigste Schritt
Hier wird es spannend, denn Speicherplatzmangel ist der häufigste Grund für gescheiterte Updates. iOS benötigt nicht nur Platz für die Update-Datei selbst, sondern auch zusätzlichen Raum für temporäre Dateien während der Installation. Ohne ausreichend freien Speicher kann das Update nicht erfolgreich durchgeführt werden. Navigiert zu Einstellungen > Allgemein > iPhone-Speicher und prüft, wie viel Platz noch verfügbar ist.
Diese Speicherfresser solltet ihr zuerst angehen
Apps, die ihr seit Monaten nicht mehr geöffnet habt, sind die niedrig hängenden Früchte. Scrollt durch die Speicher-Liste und ihr werdet überrascht sein, wie viele davon mehrere hundert Megabyte oder sogar Gigabyte belegen. Löscht sie ohne schlechtes Gewissen – bei Bedarf könnt ihr sie später jederzeit neu installieren.
Fotos und Videos gehören zu den größten Speicherfressern überhaupt. Aktiviert iCloud-Fotos und wählt die Option „iPhone-Speicher optimieren“. Dadurch werden hochauflösende Originale in der Cloud gespeichert, während auf eurem iPhone nur platzsparende Versionen verbleiben. Alternativ könnt ihr Fotos auf einen Computer übertragen oder einen Cloud-Dienst eurer Wahl nutzen.

WhatsApp und andere Messenger sammeln über Monate hinweg unzählige Mediendateien an. In WhatsApp findet ihr unter Einstellungen > Speicher und Daten > Speicher verwalten eine Übersicht der größten Chats. Hier könnt ihr gezielt Medien löschen, ohne wichtige Nachrichten zu verlieren. Auch Safari speichert temporäre Daten, die sich über die Zeit ansammeln, und Streaming-Apps wie Netflix oder Spotify legen oft Inhalte für die Offline-Nutzung an.
Der Neustart: Unterschätztes Wundermittel
Es klingt wie der klassische IT-Support-Ratschlag, aber ein simpler Neustart löst tatsächlich viele Probleme. Beim Neustart werden temporäre Dateien gelöscht, Prozesse zurückgesetzt und der Arbeitsspeicher aufgeräumt. Das schafft nicht nur ein sauberes Fundament für das Update, sondern kann auch Konflikte beheben, die den Update-Prozess blockiert haben.
Je nach iPhone-Modell funktioniert der Neustart unterschiedlich. Bei iPhone X und neueren Modellen haltet ihr die Lauter-Taste kurz gedrückt, dann die Leiser-Taste, anschließend die Seitentaste, bis das Apple-Logo erscheint. Bei iPhone 8 oder älter haltet ihr die Seitentaste oder obere Taste gedrückt, bis der Schieberegler erscheint, schaltet das Gerät aus und nach etwa 30 Sekunden wieder ein.
Der Weg zum erfolgreichen Update
Nachdem ihr alle Vorbereitungen getroffen habt, öffnet Einstellungen > Allgemein > Softwareaktualisierung. Euer iPhone prüft nun, ob Updates verfügbar sind. Tippt auf „Laden und installieren“ und folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm. Der Download kann je nach Update-Größe und Internetgeschwindigkeit einige Minuten dauern.
Während der Installation wird euer iPhone neu starten – das ist völlig normal. Der Bildschirm zeigt einen Ladebalken mit dem Apple-Logo. Dieser Vorgang kann 10 bis 30 Minuten dauern, bei größeren Updates auch länger. Habt Geduld und unterbrecht den Prozess auf keinen Fall, sonst riskiert ihr Probleme mit dem Betriebssystem.
Wenn es trotzdem nicht klappt
In seltenen Fällen können auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Serverprobleme bei Apple direkt nach Release eines neuen Updates sind keine Seltenheit – dann hilft nur Geduld. Versucht das Update zu einem späteren Zeitpunkt oder nachts, wenn die Server weniger ausgelastet sind.
Manche Nutzer berichten auch von Erfolg durch das Update über iTunes oder den Finder am Mac. Verbindet euer iPhone mit dem Computer, öffnet iTunes bei Windows oder älteren macOS-Versionen beziehungsweise den Finder bei macOS Catalina und neuer, wählt euer Gerät aus und klickt auf „Nach Update suchen“. Diese Methode umgeht mögliche Probleme mit der WLAN-Verbindung und gilt als zuverlässige Alternative.
Manchmal helfen auch das Zurücksetzen der Netzwerkeinstellungen unter Einstellungen > Allgemein > iPhone übertragen/zurücksetzen > Zurücksetzen > Netzwerkeinstellungen. Beachtet allerdings, dass ihr dabei gespeicherte WLAN-Passwörter neu eingeben müsst. Diese Option solltet ihr erst ausprobieren, wenn die anderen Methoden nicht funktioniert haben.
Mit diesen Schritten sollte eurem erfolgreichen iOS-Update nichts mehr im Wege stehen. Die meisten Update-Probleme lassen sich mit etwas Vorbereitung und den richtigen Handgriffen schnell aus der Welt schaffen. Habt ihr erstmal genug Speicherplatz geschaffen und die grundlegenden Voraussetzungen erfüllt, läuft der Prozess in der Regel reibungslos durch. Die Kombination aus ausreichend Akkuladung, stabiler Internetverbindung und freiem Speicher bildet das Fundament für jedes erfolgreiche iPhone-Update.
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