Brigitte Bardot mit 91 gestorben – diese Verwandlung hat niemand kommen sehen

Brigitte Bardot verstorben: Warum die Filmlegende weltweit im Trend liegt

Das Internet explodiert förmlich mit Suchanfragen zu Brigitte Bardot. Mehr als 50.000 Suchen in nur vier Stunden, ein Anstieg von 1000 Prozent bei Google Trends – die französische Filmlegende ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Die Fondation Brigitte Bardot bestätigte die Nachricht am Vormittag, und seitdem überschlagen sich Nachrufe, Erinnerungen und Diskussionen über eine der schillerndsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Die Schauspielerin, die als Sexsymbol eine ganze Ära prägte und später als Tierschützerin zur umstrittenen Figur wurde, hinterlässt ein komplexes Erbe.

Wer nach Bardot Brigitte sucht – so wird sie in Deutschland oft eingegeben – stößt auf ein Leben voller Extreme: von der Balletttänzerin zur Kinolegende, vom Jetset-Star zur Tierrechts-Aktivistin, von der feministischen Ikone zur rechtspopulistischen Sympathisantin. Ihr Tod löst weltweit Reaktionen aus, die so widersprüchlich sind wie ihr Leben selbst.

Brigitte Bardot Film-Karriere: Vom Ballettmädchen zum Weltstar

Geboren 1934 in eine wohlhabende, streng katholische Industriellenfamilie in Paris, sollte aus dem Mädchen Brigitte eine anständige Dame der Gesellschaft werden. Die klassische Ballettausbildung war Teil dieser Planung. Doch dann kamen die Fotoshootings für die französische Vogue und „Elle“, die ersten Titelblätter, und schließlich 1952 die ersten kleinen Filmrollen. Niemand ahnte damals, dass diese junge Frau das Kino revolutionieren würde.

Der wahre Durchbruch kam 1956 mit „Und ewig lockt das Weib“, inszeniert von Roger Vadim, ihrem damaligen Ehemann. Die 22-jährige Bardot wurde quasi über Nacht zum internationalen Star. Ihr freizügiger Tanz am Strand, ihre natürliche Sinnlichkeit, der legendäre Schmollmund, die wehenden blonden Haare – sie verkörperte eine völlig neue Art von Weiblichkeit. Selbstbewusst, sexuell befreit, ungehemmt. Die Welt hatte so etwas noch nicht gesehen, und konservative Kreise waren schockiert.

Sexsymbol der 1960er Jahre und Muse der Nouvelle Vague

In den folgenden zwei Jahrzehnten drehte Bardot etwa 45 Filme mit den größten Regisseuren ihrer Zeit. Jean-Luc Godard engagierte sie für „Die Verachtung“, Louis Malle für „Vie privée“, Henri-Georges Clouzot für „Die Wahrheit“. Sie war längst nicht nur ein hübsches Gesicht – sie arbeitete mit den Avantgardisten des europäischen Kinos, wurde von Intellektuellen wie Simone de Beauvoir analysiert und als Symbol der sexuellen Revolution gefeiert.

Gleichzeitig lebte sie das Jetset-Leben in vollen Zügen. Vier Ehen, öffentliche Affären mit Männern wie Serge Gainsbourg oder Jean-Louis Trintignant, wildes Partyleben in Saint-Tropez, das sie praktisch im Alleingang zur Luxusdestination machte. Sie nahm provokante Chansons auf, die Gainsbourg für sie schrieb, darunter die erste, nie veröffentlichte Fassung von „Je t’aime… moi non plus“. Bardot war überall, und überall sorgte sie für Schlagzeilen.

Brigitte Bardot Tierschutz: Der radikale Rückzug mit 40 Jahren

Dann, Anfang der 1970er-Jahre, mit knapp 40 Jahren, tat Brigitte Bardot etwas völlig Unerwartetes: Sie zog sich komplett aus dem Filmgeschäft zurück. Kein langsamer Ausstieg, keine gelegentlichen Gastauftritte – sie war einfach weg von der Leinwand. Der Ruhm habe sie erdrückt, sagte sie später. Sie weigerte sich, auf der Leinwand zu altern, wollte ihr Privatleben zurückerobern.

Stattdessen widmete sie sich mit derselben Kompromisslosigkeit, mit der sie einst die Kinowelt erobert hatte, dem Tierschutz. 1986 gründete sie die Fondation Brigitte Bardot, verkaufte Teile ihres Besitzes, kämpfte international gegen Robbenjagd, Pelzhandel und Tierausbeutung. Ein Sea-Shepherd-Schiff trägt heute ihren Namen. Für viele Tierschützer wurde sie zur wichtigsten Ikone ihrer Bewegung – verehrt für ihren radikalen Einsatz.

Brigitte Bardot politische Kontroversen und rechtspopulistische Positionen

Doch mit dieser Radikalität kam auch eine zunehmend problematische politische Entwicklung. In den 1990er-Jahren rutschte Bardot immer weiter nach rechts. Sie sympathisierte offen mit dem Front National, heiratete 1992 einen engen Vertrauten von Jean-Marie Le Pen und äußerte sich in Interviews wiederholt menschenfeindlich über Migranten, Muslime und andere Gruppen. Die Folge: mehrere Verurteilungen wegen Volksverhetzung. Sie bezeichnete sich selbst als „Menschenhasserin“, die ihr Gleichgewicht nur bei Tieren finde.

Diese Seite ihrer Persönlichkeit machte aus der einstigen Ikone der Befreiung eine zutiefst umstrittene Figur. Verehrt von den einen für ihren Tierschutz, verachtet von anderen für ihre politischen Positionen. Die Widersprüche wurden im Alter nicht kleiner, sondern größer.

Brigitte Bardot Vermächtnis: Zwischen Befreiung und Radikalisierung

Jetzt, da die Nachricht von ihrem Tod um die Welt geht, stehen wir vor der Aufgabe, ein Leben zu bewerten, das kaum widersprüchlicher sein könnte. Die Suchanfragen, die aktuell die Google-Charts stürmen, zeigen: Auch im Tod lässt sie niemanden kalt. Ältere erinnern sich an die Filme, an das Gefühl von Rebellion und Freiheit, das von dieser Frau ausging. Jüngere googeln verwirrt, wer diese Person war, deren Name plötzlich überall auftaucht.

Die Fondation Brigitte Bardot wird ihre Arbeit fortsetzen, das cineastische Erbe bleibt in den Archiven der Filmgeschichte. Doch die Frage, wie wir uns an diese französische Ikone erinnern sollen – als Symbol der sexuellen Befreiung oder als abschreckendes Beispiel für die Abgründe der Radikalisierung – bleibt offen. Vielleicht ist das die ehrlichste Antwort: Sie war beides, und genau das macht ihr Leben so faszinierend wie verstörend. Saint-Tropez hat seine Königin verloren, das Kino eine seiner größten Legenden, und die Welt eine Frau, die bis zum Schluss niemanden gleichgültig ließ.

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Umstrittene politische Figur
Komplexes widersprüchliches Erbe

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