Diese versteckte Update-Funktion kennen die meisten iPad-Besitzer nicht, dabei schützt sie deine Daten jahrelang

Viele iPad-Nutzer glauben, dass ihr Tablet nach dem Ende des offiziellen Update-Supports keine Aktualisierungen mehr erhält. Diese Annahme ist jedoch nicht ganz richtig und kann im schlimmsten Fall zu Sicherheitslücken führen. Apple verfolgt hier eine Strategie, die vielen Anwendern gar nicht bewusst ist: Auch wenn dein iPad keine großen iPadOS-Versionssprünge mehr mitmacht, bedeutet das nicht das Ende aller Software-Updates. Die Sicherheitsupdates laufen nämlich oft noch Jahre weiter.

Sicherheitsupdates sind nicht gleich Betriebssystem-Updates

Der entscheidende Unterschied liegt in der Art der Updates. Während vollwertige iPadOS-Upgrades neue Funktionen, überarbeitete Benutzeroberflächen und umfangreiche Systemverbesserungen bringen, konzentrieren sich separate Sicherheitsupdates ausschließlich auf das Schließen von Sicherheitslücken. Apple hat in den letzten Jahren diese Praxis deutlich ausgebaut und versorgt mittlerweile auch deutlich ältere Geräte mit kritischen Patches.

Diese Vorgehensweise macht durchaus Sinn: Nicht jedes iPad kann technisch die neuesten Funktionen stemmen, aber Sicherheit sollte niemals eine Frage der Hardware-Generation sein. Gerade für Nutzer, die ihr Tablet hauptsächlich zum Surfen, für E-Mails oder zum Streaming verwenden, sind diese gezielten Sicherheitsupdates Gold wert. Apple stellt nachweislich sogar für ältere Versionen wie iPadOS 15, 16 und 17 außerplanmäßige Sicherheitspatches bereit, wenn kritische Schwachstellen bekannt werden.

So erkennst du verfügbare Sicherheitspatches

Die gute Nachricht: Du musst nicht aktiv danach suchen oder komplizierte Prozeduren durchlaufen. Apple hat den Prozess bewusst einfach gestaltet. Öffne einfach die Einstellungen auf deinem iPad, tippe auf Allgemein und anschließend auf Softwareupdate. Hier werden dir alle verfügbaren Updates angezeigt, egal ob es sich um ein vollständiges iPadOS-Upgrade oder um ein reines Sicherheitsupdate handelt.

Bei Sicherheitsupdates ist die Versionsnummer meist anders aufgebaut als bei großen System-Updates. Während ein komplettes iPadOS-Upgrade beispielsweise von 16.x auf 17.0 springt, tragen Sicherheitspatches oft Bezeichnungen wie 15.8.4, 16.7.12 oder 17.7.12. Die Beschreibung verrät dir dann genau, welche Sicherheitslücken geschlossen werden.

Automatische Updates richtig konfigurieren

Wer sein iPad optimal schützen möchte, sollte die automatischen Updates aktivieren. Das geht ebenfalls unter Einstellungen, dann Allgemein, Softwareupdate und schließlich Automatische Updates. Hier kannst du einstellen, dass dein iPad sowohl neue iPadOS-Versionen herunterlädt als auch Sicherheitsupdates automatisch installiert.

Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Aktiviere beide Optionen getrennt. Du kannst nämlich festlegen, dass nur Sicherheitsupdates automatisch installiert werden, während du bei großen iPadOS-Versionen lieber manuell entscheiden möchtest. Das gibt dir Kontrolle über größere Systemänderungen, während dein Gerät trotzdem kontinuierlich geschützt bleibt.

Warum diese Updates so wichtig sind

Sicherheitslücken sind keine theoretische Gefahr. Cyberkriminelle scannen aktiv nach ungepatchten Geräten und nutzen bekannte Schwachstellen gezielt aus. Besonders kritisch wird es, wenn Sicherheitslücken öffentlich bekannt werden – dann beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Apple veröffentlicht zu jedem Sicherheitsupdate detaillierte Informationen darüber, welche Schwachstellen geschlossen wurden. Manchmal liest man dort von Lücken, die Remote Code Execution ermöglichten oder Zugriff auf persönliche Daten gewährten. Genau solche Bedrohungen werden durch die Updates eliminiert.

Dein älteres iPad bleibt dadurch länger sicher nutzbar. Du kannst weiterhin Banking-Apps verwenden, online einkaufen und deine privaten Daten synchronisieren, ohne dir übermäßige Sorgen machen zu müssen. Natürlich ersetzt ein Sicherheitsupdate keine aktuelle Hardware, aber es verlängert die sinnvolle Nutzungsdauer erheblich.

Welche iPad-Modelle profitieren davon?

Apple kommuniziert nicht immer transparent, welche Geräte wie lange Sicherheitsupdates erhalten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass selbst iPads, die mehrere Jahre alt sind, weiterhin versorgt werden. Modelle aus dem Jahr 2017 oder 2018 haben teilweise noch bis 2023 und darüber hinaus Sicherheitspatches erhalten – eine beeindruckende Lebensdauer. Durchschnittlich können iPad-Nutzer mit etwa fünf bis acht Jahren Langzeit-Unterstützung rechnen.

Wenn dein iPad beispielsweise bei iPadOS 15 oder iPadOS 16 stehen geblieben ist, lohnt sich der regelmäßige Blick in die Softwareupdate-Sektion besonders. Gerade diese älteren Versionen erhalten häufig noch dedizierte Sicherheitsupdates, während neuere Geräte bereits mit iPadOS 18 oder höher laufen. Apple patcht nachweislich sogar drei bis vier Versionen zurück, wenn schwere Sicherheitslücken vorliegen.

Der praktische Nutzen im Alltag

Gerade für Familien-Tablets, die vielleicht als Zweitgerät dienen oder von Kindern genutzt werden, ist dieser verlängerte Support ein echter Vorteil. Das iPad muss nicht sofort ersetzt werden, nur weil es keine neuen Features mehr bekommt. Die Investition zahlt sich über Jahre hinweg aus, und das Gerät bleibt ein zuverlässiger Begleiter für alltägliche Aufgaben.

Updates durchführen – das solltest du beachten

Auch wenn Sicherheitsupdates in der Regel kleiner sind als vollständige Systemupdates, gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Stelle sicher, dass dein iPad ausreichend geladen ist – mindestens 50 Prozent Akkustand sind empfehlenswert
  • Bei aktiviertem WLAN läuft der Download im Hintergrund, und du kannst dein Gerät normal weiternutzen
  • Die Installation selbst erfolgt meist nach einem Neustart
  • Plane also ein paar Minuten ein, in denen du das iPad nicht brauchst

Bei älteren Geräten kann die Installation etwas länger dauern als bei neueren Modellen, aber das ist völlig normal. Wichtig ist nur, dass du während des Installationsvorgangs nicht versuchst, das Gerät auszuschalten oder zurückzusetzen.

Wenn keine Updates mehr erscheinen

Irgendwann kommt der Punkt, an dem auch die Sicherheitsupdates ausbleiben. Das ist der Moment, an dem du über einen Austausch nachdenken solltest – zumindest wenn du das Gerät für sicherheitskritische Aufgaben nutzt. Für Offline-Anwendungen, als digitaler Bilderrahmen oder E-Book-Reader kann das iPad natürlich weiter dienen.

Ein Indikator dafür, dass dein Gerät das Ende seiner Update-Laufzeit erreicht hat: Wenn mehrere Monate vergehen, ohne dass neue Sicherheitsupdates erscheinen, und Apple gleichzeitig mehrere Patches für neuere Systeme veröffentlicht. Dann ist es Zeit für eine ehrliche Einschätzung deiner Nutzungsgewohnheiten.

So holst du das Maximum heraus

Kombiniere die Sicherheitsupdates mit weiteren Schutzmaßnahmen. Nutze starke Passwörter, aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung für deine Apple-ID und sei vorsichtig bei der Installation von Apps aus unbekannten Quellen. Ein gepatchtes System ist nur so sicher wie dein eigenes Verhalten. Prüfe außerdem regelmäßig – am besten wöchentlich – ob neue Updates verfügbar sind. Auch wenn automatische Updates aktiviert sind, schadet eine manuelle Kontrolle nicht. Manchmal verzögern sich automatische Installationen aus verschiedenen Gründen.

Diese verlängerte Update-Politik von Apple ist ein echter Vorteil gegenüber vielen anderen Herstellern. Nutze ihn bewusst, um dein iPad sicher und funktionsfähig zu halten, auch wenn die großen Feature-Updates längst Geschichte sind. Dein Tablet hat noch mehr Lebensjahre verdient als du vielleicht denkst. Die Kombination aus regelmäßigen Sicherheitspatches und bewusstem Umgang macht den Unterschied zwischen einem veralteten Gerät und einem treuen Begleiter aus.

Wie alt ist dein aktuell genutztes iPad?
Unter 2 Jahre
2 bis 4 Jahre
5 bis 7 Jahre
Über 8 Jahre alt
Weiß ich nicht genau

Schreibe einen Kommentar